Gemüsefenchel (Foeniculum vulgare) pflanzen, pflegen & ernten – Tipps für Anbau und Verwendung im Garten
Gemüsefenchel liegt im Trend – vor allem durch die mediterrane Küche ist das aromatische Knollengemüse auch in deutschen Gärten immer beliebter geworden. Die Zuchtform des Gewürzfenchels punktet nicht nur mit ihrer mild-würzigen, leicht anisartigen Note, sondern auch mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche. Verzehrt wird vor allem die knackige, weiß-grüne Knolle, doch auch die fein gefiederten Blätter eignen sich hervorragend zum Würzen von Salaten, Dips oder Fischgerichten. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um den Anbau von Fenchel – von der richtigen Aussaat über Pflege bis hin zur Ernte und Verarbeitung.

Pflanzzeit – Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Die Aussaat von Gemüsefenchel beginnt ab April, sobald sich der Boden ausreichend erwärmt hat. In mitteleuropäischen Regionen ist der Zeitraum von April bis Mai ideal. Spätere Aussaaten können problematisch sein, da Hitze oder Trockenheit den Fenchel schnell zum Schossen bringen. Für eine erfolgreiche Entwicklung der Knollen sollte der Fenchel möglichst früh und bei gleichmäßiger Bodenfeuchte wachsen.
Fenchelanbau – So funktioniert’s im Garten
Gesät wird direkt ins Beet – in flache Furchen mit einem Abstand von etwa 25 Zentimetern. Zwischen den Reihen sollten rund 40 Zentimeter Platz eingehalten werden. Die Samen werden mit Komposterde bedeckt und anschließend mit dem Rechenrücken leicht angedrückt. Nach dem Säen wird gründlich gewässert.
Sobald die Jungpflanzen etwa 10 Zentimeter hoch sind, vereinzelt man sie auf einen Pflanzabstand von rund 20 Zentimetern. Nur kräftige Pflanzen sollten stehen bleiben – das sorgt für gesunde Entwicklung und ausreichend Platz für die Knollenbildung.

Fenchel 'Gewürzfenchel' – Foeniculum vulgare
'Gewürzfenchel' ist eine ein- zweijährige mediterrane Heil- und Gewürzpflanze mit leichtem Anisgeschmack. Im Gegensatz zum Knollenfenchel bildet der 'Gewürzfenchel' keine Knolle aus, so dass hier nur die jungen Triebe und Samen verwendet werden. Ab Juli werden seine gelben Blüten sichtbar, die zahlreiche Insekten anlocken. Er ist nicht nur in der Küche vielfältig zu verwenden, sondern setzt mit seinen filigranen Blüten auch attraktive Kontraste im Blumenbeet.
Unser hochwertiges Bio-Kräutersaatgut wurde nach strengsten biologischen Standards angebaut für eine nachhaltige und gesunde Ernte.
Details:
Ansaat im Haus/Gewächshaus: März bis April
Pflanzung im Freiland: Mitte März bis Mai
Keimdauer: 7-14 Tage bei 15-20°C
Saattiefe: 0,5 cm
Wuchshöhe: ca. 120 - 200 cm
Pflanzabstand: 30 x 25 cm
Erntezeit: August bis September
Boden: locker, humusreiche, wasserdurchlässig
Düngung: Organischer Dünger
Standort: Sonne
Wasserverbrauch: hoch, regelmäßig
Anbautipps:
'Gewürzfenchel' entwickelt sich recht langsam, von daher kann es ratsam sein, diesen bereits ab März vorzuziehen. Insgesamt ist der Pflegeaufwand relativ gering, doch Austrocknen darf er nicht. Auf gleichmäßige Wassergaben ist zu achten.
Die frischen Blätter können laufend geerntet und verarbeitet werden. Bei den Blüten ist der Erntezeitpunt gekommen, wenn diese sich gerade öffnen.
Die Samen reifen erst im zweiten Jahr voll aus und sollten im Oktober und November geerntet werden, da sie mit dem ersten Frost ansonsten abfallen. Die getrockneten Samen werden anschließend am besten in einem sauberem Schraubglas aufbewahrt.
Im Winter sterben die oberirdischen Pflanzentriebe ab. Im Frühjahr sollten noch vorhandene, eingetrocknete Triebe entfernt werden, damit die neuen kraftvoll wachsen können. Eine organische Düngergabe im Frühsommer fördert ein gesundes Wachstum.
Mischkultur:
Gute Nachbarn:Chicorée, Erbsen, Gurken, Salat, Salbe
Schlechte Nachbarn: Dill, Bohnen, Kümmel, Tomaten
Verwendung:
Das Fenchelkraut kann kleingeschnitten in Quark, Fleisch-, Gemüse- und Fischgerichten verwendet werden. Die Samen sind zum Würzen von Suppen, Fleisch, Fisch, Gebäck, oder Brot ideal.
Der Tee aus den Samen hat einen süßlichen, anisartigen Geschmack und soll bei Husten und Bauchschmerzen helfen sowie Krämpfe und Entzündungen lindern.
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Beutelinhalt:
Inhalt: ca. 500 Korn
Kühl und trocken lagern.
Standort – Wo wächst Fenchel am besten?
Fenchel liebt sonnige, warme Lagen und benötigt einen nährstoffreichen, humosen und gleichmäßig feuchten Boden. Staunässe sollte vermieden werden, ebenso wie längere Trockenperioden, da diese das Wachstum hemmen und zum vorzeitigen Schossen führen können. Ein geschützter, windstiller Standort ist ebenfalls von Vorteil.
Pflege – Was ist bei Fenchel zu beachten?
Gleichmäßiges Gießen ist während der gesamten Wachstumsphase entscheidend. Um die Knollenbildung zu fördern, werden die Pflanzen leicht angehäufelt, sobald sich erste Verdickungen an der Wurzelbasis zeigen. Dieser Vorgang kann ein- bis zweimal wiederholt werden – so bleiben die Knollen zart, hell und teilweise gebleicht.
Gedüngt wird sparsam: etwas reifer Kompost oder organischer Dünger reicht aus. Auf übermäßige Stickstoffgaben sollte verzichtet werden, da sie das Einlagern von gesundheitsschädlichem Nitrat fördern können. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden hilft zusätzlich, das Schossen zu
Ernte – Wann ist Fenchel reif?
Etwa 100 Tage nach der Aussaat sind die Knollen erntereif. Die Knollen sollten fest, weiß und etwa faustgroß sein. Geerntet wird am besten mit einem scharfen Messer oder Spaten. Direkt nach der Ernte lässt sich Fenchel etwa eine Woche im Kühlschrank lagern. Spät geernteter Fenchel kann auch im kühlen Keller oder in feuchtem Sand eingelagert werden und bleibt so deutlich länger frisch.
Mischkultur – Welche Pflanzen passen gut zu Fenchel?
Fenchel lässt sich gut mit Erbsen, Basilikum, Lauch, Endivie, Feldsalat, Pastinaken, Gurken, Salbei, Sonnenblumen oder Sellerie kombinieren. Die Nachbarschaft mit anderen Doldenblütlern oder starkwüchsigen Pflanzen wie Tomaten oder Kartoffeln sollte vermieden werden, da es hier zu Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe kommen kann.
Botanik – Was ist Fenchel für eine Pflanze?
Der Fenchel gehört zur Familie der Doldenblütler. Er bildet eine auffällige, knollenartige Verdickung an der Basis des Stängels, die sich aus fleischigen Blattscheiden zusammensetzt. Der aufrechte, blaugrüne Stängel kann bis zu zwei Meter hoch werden. Die fein gefiederten, fast dillähnlichen Blätter verleihen Fenchel sein typisches Aussehen.
Im zweiten Jahr bildet Fenchel doppeldoldige Blütenstände mit zahlreichen kleinen, gelben Blüten. Fenchel enthält ätherische Öle, reichlich Mineralstoffe und Vitamine und wird nicht nur als Gemüse geschätzt, sondern auch in Tees, zur Aromatisierung von Speisen oder als Heilpflanze eingesetzt – etwa gegen Husten oder Verdauungsbeschwerden.
Kulturgeschichte – Wie kam der Fenchel zu uns?
Bereits im Altertum war Fenchel im Mittelmeerraum und in Vorderasien bekannt und geschätzt – sowohl als Heil- als auch als Gewürzpflanze. Die Römer brachten ihn nach Mitteleuropa, doch erst die Klöster machten ihn durch systematischen Anbau zu einem festen Bestandteil der mitteleuropäischen Pflanzenwelt.
Der heute bekannte Knollenfenchel wurde im 19. Jahrhundert von italienischen Gärtnern gezüchtet und ist dort fester Bestandteil der Küche. In Deutschland wurde Fenchel erst in den 1960er-Jahren bekannter, spielt im privaten Anbau aber bis heute eher eine Nebenrolle. In gut sortierten Gemüseläden oder auf Wochenmärkten findet man ihn jedoch regelmäßig – ebenso wie in immer mehr Gemüsegärten mit mediterranem Einschlag.
